Zwischen Wiese, Werkzeug und Wandel: Naturschutz einfach machen!
Praktisch handeln, systemische Zusammenhänge verstehen, Sinn erfahren und Stadtnatur gestalten
Im Bildungsurlaub nicht nur zuzuhören, sondern aktiv werden, Natur erleben und einen sichtbaren Beitrag leisten. Dieses fünftägige Seminar verbindet genau das: Handlungsorientiertes Lernen in der Natur mit aktuellem Wissen zu nachhaltiger Entwicklung und Naturschutz.
Im Mittelpunkt steht das eigene Erleben. Die Teilnehmenden verlassen den Schreibtisch und arbeiten mit Kopf, Sinnen und Hand: Sie erkunden das Landschaftsschutzgebiet Lausacker in Bonn, lernen ökologische Zusammenhänge verstehen, mähen mit der Sense, machen Heu, pflanzen Bäume und bauen Nisthilfen. So erfahren sie unmittelbar, wie Stadtnatur entsteht, geschützt und gefördert werden kann – und wie jede*r selbst dazu beitragen kann.
Das Seminar verbindet praktische Landschaftspflege und Naturschutz mit den Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): systemisch denken, Zusammenhänge verstehen und Verantwortung übernehmen. Die Teilnehmenden werden nicht nur fachlich inspiriert, sondern auch befähigt, selbst aktiv zu werden – ob im eigenen Garten, in der Nachbarschaft oder als Multiplikator*innen in ihrem Umfeld.
Am Beispiel des Landschaftsschutzgebiets Lausacker in Bonn lernen sie, wie Naturerleben, Artenvielfalt, Klimaanpassung und zukunftsfähige Stadtentwicklung zusammenhängen. Dabei wechseln sich praxisnahe Aktivitäten – wie Mähen mit der Sense, Heuarbeiten, Pflanzungen und Nisthilfenbau – mit Reflexion, Kartierung, Wahrnehmungsschulung und kreativen Elementen ab.
Für wen ist das Seminar gedacht?
Für alle, die Sinn, Bewegung und Nachhaltigkeit verbinden wollen. Für Menschen, die sich nach sinnstiftender Tätigkeit sehnen, Stadtnatur hautnah erleben und lernen möchten, wie praktischer Naturschutz wirkt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, Freude am Draußensein genügt.
Lernziele
Die Teilnehmenden:
- erleben Stadtnatur als wertvollen Lebensraum und Handlungsfeld für Nachhaltigkeit,
- erleben Selbstwirksamkeit durch gemeinschaftliches Tun,
- entwickeln ein Bewusstsein für die Bedeutung von Naturschutz- und Landschaftspflege in Zeiten planetarer Krisen,
- verstehen ökologische, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge,
- erwerben praktische Kenntnisse in Landschaftspflege und Artenschutz,
- erkennen eigene Handlungsmöglichkeiten und gestalten den Transfer in Alltag und Beruf.
- reflektieren ihre eigene Beziehung zur Natur und deren kulturelle, politische und wirtschaftliche Dimensionen,
- erstellen persönliche Aktionsideen für nachhaltiges Handeln und Weitergabe an andere.
Methodik
- Kombination aus Impulsvorträgen, geführten Naturerkundungen/Exkursion
- Mapping, partizipative Analyse, Diskussion
- Learning by Doing, praktischen Arbeitseinheiten (Sensen, Pflanzen, Heuarbeiten, Nisthilfenbau)
- gemeinschaftliches Arbeiten, Gruppenarbeit, Austausch
- Transfer in den eigenen Alltag
Das Lernen erfolgt handlungsorientiert, erfahrungsbasiert und partizipativ.
Inhalte
1. Tag: Ankommen, Kennenlernen und Wahrnehmen: Natur und Gruppe kennenlernen, Wahrnehmung und Sensibilität für Stadtnatur entwickeln
2. Tag: Verstehen und Verantwortung übernehmen: Ökologische Grundlagen von Stadtnatur verstehen, Verantwortungsbewusstsein stärken
3. Tag: Praktischer Naturschutz I – Pflegen und bewahren: Landschaftspflege praktisch erlernen, ökologische Zusammenhänge begreifen, Lernen durch Tun
4. Tag: Praktischer Naturschutz II – Gestalten und fördern: Lebensräume gestalten, Biodiversität fördern, Zukunftsperspektiven entwickeln
5. Tag: Verstetigen und weitergeben: Engagement und Kooperation
Hintergrund zum Lausacker
Das Landschaftsschutzgebiet Lausacker erstreckt sich über eine Gesamtfläche von ca. 20 Hektar im Bonner Norden (Bonn-Graurheindorf). Aufgrund seiner besonderen Lage zwischen Mondorfer Bach, Rhein und Siegmündung stellt diese historisch gewachsene und extensiv genutzte Kulturlandschaft ein unverzichtbares Bindeglied zur Vernetzung der vielfältigen Biotope und Naturschutzgebiete in diesem dicht besiedelten Raum dar (Biotopverbund).
Zwischen Acker(brach)flächen, Streuobstwiesen und Hecken sowie Feuchtwiesen, stehenden und fließenden Gewässern und alten Baumbeständen leben heute z.B. Feldlerche und Feldhase, Gartenschläfer, Flusskrebs und Eisvogel.
Dieses Miteinander gilt es mehr denn je zu erhalten und ist von großer Bedeutung für das gesamte Bonner Stadtgebiet und darüber hinaus. Der Grünzug ist eine unverzichtbare Frischluftschneise für Bonn. Neben der Frischluftzirkulation trägt er zur Sauerstoffproduktion und zur Reduzierung der (Fein-)Staubbelastung bei.
Für die Anwohner*innen in Bonn, stellt der Lausacker aber in ganz besonderem Maße die Möglichkeit der Naherholung vor der Haustür dar und ermöglicht im Sinne der sozialen Teilhabe und Integration, allen Menschen im Gebiet, unabhängig von Herkunft oder Alter, den Zugang zu und das Erleben von Natur.
Weitere Informationen zum Lausacker finden Sie u.a. hier: https://lausackerbonn.de










