


Nordrhein-Westfalen: Land der Schlösser und Burgen – Wewelsburg
Die Wewelsburg ist ein burgähnliches Renaissanceschloss im Stadtteil Wewelsburg der Stadt Büren im Kreis Paderborn. Die Höhenburg liegt über dem Tal der Alme und ist eine der wenigen Burgen mit dreieckigem Grundriss in Deutschland.1123 errichtete Graf Friedrich von Arnsberg an diesem Standort eine Burg. Nach seinem Tod wurde die Burganlage von Bauern zerstört. Später besaßen die Grafen von Waldeck und die Fürstbischöfe von Paderborn Burgen an dieser Stelle. Das heutige Gebäude wurde von 1603 bis 1609 errichtet. Von 1934 bis 1945 wurde die Burg von der SS genutzt und teilweise umgestaltet.
In der Wewelsburg befindet sich heute u.a. eine moderne Dauerausstellung zur Geschichte des Fürstbistums (= Hochstift) und die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945.
Museum zur Geschichte des Fürstbistums
Wewelsburg
Die Dauerausstellung reicht von den Anfängen der Besiedlung des Paderborner Landes über die Gründung des Bistums im frühen Mittelalter, die Zeit von Reformation und Dreißigjährigem Krieg bis zum Ende der Landesherrschaft der Bischöfe 1802. Viele kulturgeschichtliche Aspekte werden quer durch die Jahrhunderte beleuchtet, unter anderem städtisches Leben, Landwirtschaft und Landhandwerk oder die Religiosität.
Vom ersten Stand, der Geistlichkeit, bis zu den Armen und außerständischen Schichten wird ein großer Bogen geschlagen. Ein Blick auf die Tätigkeitsfelder des frühmodernen Staates reicht vom Zuchthaus bis zur Gewerbeförderung.
Darüber hinaus gibt es spannende Einblicke in die Erdgeschichte und die landschaftlichen Besonderheiten des Paderborner Landes.
Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945
Die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 informiert umfassend sowohl über die lokalen Tätigkeiten der Schutzstaffel (SS) in Wewelsburg als auch über die allgemeine Geschichte der Schutzstaffel der NSDAP. Zugleich wird hier der Opfer der SS-Gewalt gedacht.
Dauerausstellung: „Ideologie und Terror der SS“:
Die Geschichte der Wewelsburg im „Dritten Reich“ lässt sich nicht ohne Rückgriff auf die allgemeine Geschichte der SS erklären. Lokale und regionale Ereignisse waren eng mit den überregionalen und gesamteuropäischen Entwicklungen während der NS-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs verbunden. Aus diesem Grund wird in der neuen Dauerausstellung weltweit zum ersten Mal die Gesamtgeschichte der SS in großer Breite museal präsentiert.
Auf 850 qm Ausstellungsfläche wird die lokale Geschichte der SS-Tätigkeiten und des örtlichen Konzentrationslagers in eine umfangreiche Gesamtdarstellung der Schutzstaffel eingebettet. Die Dauerausstellung befindet sich in den historischen Räumen des ehemaligen SS-Wachgebäudes.
Die Dauerausstellung präsentiert ausführlich sowohl die ideologischen Grundlagen der Schutzstaffel, als auch deren radikale und verbrecherische Konsequenzen.
Neben Selbstverständnis, Organisationsstruktur sowie religions-, wissenschafts-, kunst- und kulturpolitischen Ambitionen der SS stehen Ausgrenzungsmechanismen, Verfolgungsapparat, Lagersystem und Vernichtungspraxis im Fokus der Ausstellung. In diesem Zusammenhang werden am lokalen Beispiel des KZ Niederhagen-Wewelsburg auch Leben und Leiden der Opfer der SS-Gewalt thematisiert.
Die Ausstellung setzt sowohl auf ein umfassendes Medienkonzept, als auch auf klassische Bild- und Textelemente. Viele hochwertige, originale Exponate wie etwa ein Taschenkalender Heinrich Himmlers, KZ-Barackenwände oder Häftlingskleidung werden ausgestellt.
Wir werden das Museum zur Geschichte des Fürstbistums und die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 jeweils bei einer Führung der Geschichte annähern.